Erster Heimkampf TSV Aichach vs. TSV ST. Wolfgang
Einen gelungen Auftakt lieferten die Aichacher Ringer in der Landesliga Süd 2023 am vergangenen Samstag. Die Wittelsbacher bezwangen vor heimischen Publikum die Gäste des TSV St. Wolfgang mit einer überragenden Leistung von 40:9 Zählern. Natürlich freut man sich dabei über den Gesamtsieg, noch optimistischer stimmt man sich über jedoch die solide Leistung jedes Einzelringers. Nur dadurch konnte das Ergebnis so deutlich ausfallen. Die aktive Trainingsbeteiligung und Selbstforderung der Athlethen hat sie diesmal besonders gut für den Saisonauftakt gewappnet.
Mit drei neuen Debütanten für die Männermannschaft konnte man die unteren Gewichstklassen deshalb hervorragend bestücken. Die Eigengewächse Hüseynamin Jafarov und Hasan Dogan konnten sich trotz ihres jungen Alters im Männertraining behaupten und traute ihnen den Auftritt auf der Senioren-Matte zu. Der Neuzugang Baryalai Ahmadi ist wohnhaft in Ingolstadt und hat sich für den TSV Aichach als Trainings- und Wettkampfverein entschieden.
Dazu sind beinahe alle letztjährigen Leistungsträger dem Verein erhalten geblieben. Lediglich Mikael Golling (Mannschaftsstartrecht für SC Isaria Unterföhring) und Felix Boussad (verletzungsbedingt) sind nicht für den aktiven Einsatz in der Liga bereit. Felix Boussad wächst nun in der Rolle als Mannschaftsführer und hat die Staffel bereits an diesem Samstag betreut.
Die verkürzte Saison im Jahr 2022 war der ideale Einstieg für den Ligenbetrieb, um sich neu orientieren und eingewöhnen zu können. Die Abläufe konnten so im kleineren Maßstab schon einstudiert werden und zeigen dieses Jahr die ersten Früchte für das Helfer- und Betreuerteam. Das Sahnehäubchen brachten die Zuschauer aus der Nachbar-Abteilung: die Handballer des TSV Aichach. Mit vielen Sprechchören und Trommelwirbeln kam eine tolle Stimmung in der Halle auf!
Leider musste der Bayerische Ringerverband den Rückzug der ASV Au/Hallertag verkünden, wodurch zwei Kampftage entfallen. Der ASV hatte einen überraschenden Ausfall mehrerer Stammringer.
57 kg FR
Hüseynamin Jafarov holte seine ersten Punkte überhaupt kampflos nach Hause, da St. Wolfgang keinen Ringer stellen konnte.
120 kg FR
Der Aichacher Dawid Walecki startete gegen Andreas Drobny mit einem Suplex in Zeitlupe. Noch während dem Zug sah man alle möglichen Ausgänge vor dem geistigen Auge vorbeiblitzen, doch glücklicherweise landete Walecki in der Oberlage. Nach einem halbherzigen Beinangriff hatte sich die Unsicherheit endgültig gelöst und Walecki beförderte seinen Kontrahenten mit Armzug und Durchdreher von der Matte.
61 kg GR
Julian Bräuer hatte mit dem “Mattenwolf” Tawfiq Noori eine größere Herausforderung. Bräuer gelang mehrmals eine Schleuder und ging so früh in Führung. In der zweiten Halbzeit drehte Noori den Spieß um und setzte Bräuer mit Durchdrehern in der Bodenlage unter Druck. Bräuer versuchte im letzten Moment nochmal mit einem Hüftangriff die Punktniederlage zu verhindern, fand aber keinen Griffabschluss.
98 kg GR
Der Wittelsbacher Maximilian Iftenie war gegen Michael Flurer gesetzt. Iftenie war von Anfang an aktiver, jedoch suchten beide den Greko-Zwiegriff mit Schleuderpotential. Iftenie ging durch angeordnete Bodenlage in Führung in der ersten Halbzeit. In der Zweiten gelang Iftenie endlich die Schleuder und sicherte sich dadurch einen komfortablen Punktesieg.
66 kg FR
Aichachs Neuzugang Baryalai Ahmadi war dem Jugendlichen Severin Attenberger deutlich überlegen und erarbeitete sich mit Schlüpfern und Doppelbeinangriffen einen technisch überlegenen Punktesieg.
86 kg FR
Florian Stöckelhuber setzte gegen den Ringer aus St. Wolfgang, Kubilay Ersayin, auf einen Arbeitssieg. Mit kontinuerlichen Angriffen, Druck am Mattenrand und wechselnden Haltungen gelang es Stöckelhuber seinen Gegner so aufzureiben, dass er sich in der zweiten Halbzeit mit mehreren Durchdrehern den Sieg durch technische Überlegenheit sichern konnte.
75 kg GR
Der Wittelsbacher Erik Iftenie konnte den ehemaligen Bayernkaderringer Georg Scheffler nicht bezwingen. Beide Ringer bevorzugen den griechisch-römischen Stil und fielen nicht auf die Finten des jeweils anderen herein. Iftenie gelang in seiner offensiven Phase nicht der angesetzte Armzug und auch Scheffler musste sich mit kleinen Wertungen zufrieden geben. Beide fanden sich oft in verknotete Fassarten im Kniestand wieder. Iftenie verhinderte schlussendlich die technische überlegene Niederlage.
57 kg GR
Abermals war Hüseynamin Jafarov kampfloser Sieger.
130 kg GR
In der zweiten Begegnung von Dawid Walecki und Andreas Drobny baute der Aichacher von Anfang an Druck am Mattenrand auf. Walecki gelang ein Hüftangriff und konnte eine angesetzte Schleuder in weitere Punkte verwandeln. In der zweiten Hälfte zementierte Walecki seine Überlegenheit durch stabile Fassarten ohne Risiko und schulterte Drobny während eines Durchdreher-Konter-Versuchs.
61 kg FR
Der Jugendliche Hasan Dogan konnte sich trotz des ungleichen Kräfteverhältnisses erstaunlich lange gegen Tawfiq Noori entgegensetze. Dogan neutralisierte einen Armzug von Noori, entwischte einer Kopfklammer desselben und hatte einen sehr soliden Standkampf. In der Bodenlage konnte sich Noori schließlich doch mit Durchdreher und Beinschraube durchsetzen. Ein Armzug von Noori besiegelte dessen technische Überlegenheit.
98 kg FR
Wie ein Phönix aus der Asche präsentierte sich Sebastian Ziegler zurück in die Saison. Mit neuem technischem Arsenal und eleganten Bewegungen trieb er Michael Flurer in die Enge. Mit Kopf-Seiten-Wechseln und Kampf am Mattenrang errang Ziegler seine ersten Punkte. Durch einen Achselwurf gab es die erste Chance zum Schultersieg. Mit einer Schleuder schickte er Flurer dann sogar noch in der ersten Halbzeit auf die Schultern.
66 kg GR
Die zweite Begegnung von Baryalai Ahmadi gegen Severin Attenberger verlief ebenso souverän wie die Erste. Viele kleine vorsichtige Griffe zur Oberlage besiegelten die technische Überlegenheit.
86 kg GR
Trotz seiner Verletzung am Fußgelenk gab Daniel Walecki alles für Aichach. Er brachte Egzon Pllana mehrmals in die Bodenlage und konnte dort mit Durchdrehern punkten. Als krönenden Abschluss gelang es Walecki auch noch, seinen Gegner im Boden abzufangen und auf die Schulterblätter zu legen.
75 kg FR
Im Abschlusskampf konnte Moritz Oberhauser den Sankt Wolfganger Georg Scheffler in Schach halten, aber die Defensive nicht völlig durchbrechen. Scheffler hatte bereits seinen zweiten Kampf des Abends und eher des Greko-Stils mächtig und verständigte sich eher auf eine defensive Ringweise. Oberhauser konnte so nur mit zwei Beinangriffen zum Gesamtsieg punkten.