Judo – nix für alte Leute?
Bis ins hohe Alter beweglich und fit bleiben, das ist möglich. Nein, an Wettkämpfen nehme ich nicht mehr teil und besiegen muss ich auch nicht mehr jeden Gegner. Gesunderhaltung ist das erklärte Ziel. Judo ist dafür der optimale Sport. Beweglichkeit, Geschwindigkeit, Kraft, Koordination und Ausdauer werden durch diesen Sport optimal gefördert.
Im fortgeschrittenen Alter noch mit Judo anfangen? Ja, aber klar doch! Es ist nie zu spät, etwas für die Gesundheit zu tun. Es ist ein Irrglaube anzunehmen, dass man nur in jungen Jahren mit Judo anfangen kann.
Neben Judo gäbe es da noch das Ringen, das auch den Körper als Ganzes und damit rundherum trainiert. Aber wer möchte denn im fortgeschrittenen Alter, wie Borat im gleichnamigen Film, im knappen Badeanzug über die Matte hüpfen? Da ist ein Judoanzug schon was ganz anderes. Ein Judoanzug hat auch noch den Vorteil, dass er in der kalten Jahreszeit schön warmhält. Ältere Herrschaften frieren doch immer etwas leichter, oder?
Judo kommt aus dem Japanischen und bedeutet übersetzt „der sanfte Weg“. Siegen durch Nachgeben. Gelegenheiten nutzen, um den Gegner niederzuringen. Den Gegner mittels einer der vielen, vielen Wurftechniken zu Boden bringen und dann mit einem Festhalter nahezu bewegungsunfähig auf der Matte zu fixieren. Dabei werden Schnelligkeit, Beweglichkeit, Dehnbarkeit und Kraft trainiert. Freiwillig lässt der Gegner das alles ja nicht über sich ergehen. Es ist aber in der Regel kein verbissenes Gewinnen müssen.
Wie sieht so ein Judotraining aus, werden sich viele fragen. Wie in vielen anderen Sportarten, fängt es mit einem Aufwärmtraining und mit einem Dehnen der Muskeln an, bevor es ans Eingemachte geht. Wir wollen uns doch nicht verletzen. Es ist der aufgewärmte, gedehnte Muskel, der geschmeidig und kraftvoll zum Einsatz gebracht werden kann. Es folgt die Fallschule. Ja, auch Fallen will gelernt sein. Ältere Semester gewinnen damit erheblich an Sicherheit im alltäglichen Leben. Der nächste schneebedeckte Fußgängerweg kommt bestimmt.
Der Judoka, der nun gerade erst mit diesem tollen Sport angefangen hat, wird von erfahrenen Trainern und den sogenannten „alten Hasen“ vorsichtig und ohne Eile in die Techniken des Judo eingewiesen. In die Fallschule gleichermaßen, wie in die Festhalter und die Wurftechniken und all die anderen Dinge, die diesen Sport so vielschichtig und interessant machen. Und ehe man sich versieht, fällt es Oma und Opa wieder viel leichter, mit den Enkeln zu tollen und zu toben. Würde meine Frau mich nicht immer kitzeln, hätte ich auch gegen sie eine Chance.
Judo ist etwas für jede Altersgruppe. Für die ganz, ganz junge Generation, der noch der Spieltrieb im Nacken sitzt, wie auch für Menschen ab 50 und natürlich auch für alle Altersklassen dazwischen. Ich selbst werde in ein paar Jahren in Rente gehen. Wenn alles gut läuft, gesund, trainiert und mit einem guten Wohlbefinden.
Interesse geweckt? Dann kommen Sie doch einfach mal zu einem Probetraining vorbei. Die Jugendlichen trainieren zusammen mit den Erwachsenen (außer in den Ferien) an jedem Freitag, von 19:00 Uhr bis 20:30 Uhr, in der Turnhalle der Grundschule Ecknach, Pfarrer-Steinacker-Straße 60, 86551 Aichach. Für ein Probetraining melden Sie sich bitte unter der folgenden Mail-Adresse und vereinbaren Sie mit uns einen Termin: judo@tsv-aichach.de
Text: Rudolf Hirschbeck
Fotos: WALDpix.com by Björn Wald