Eine Nachbetrachtung: Trainingsstätte und Ligenbetrieb der Aichacher Ringer
Unsere heimische Trainingsstätte, und auch für das überregionale Wittelsbacher-Land-Turnier allseits beliebte Vierfachturnhalle, steht nunmehr seit Anfang Oktober wieder zur Verfügung. Die unklaren Trainingsbedingungen waren seit März 2020 eine durchgehende Belastungsprobe für die Abteilung Ringen und den Sportverein insgesamt. Hier soll im Nachgang noch einmal auf die Umstände des Rückzugs aus dem Ligenbetrieb eingegangen werden.
Nach der coronabedingten Zwangspause im Winter und Frühjahr 2021 war die Halle zunächst aufgrund der Abschlussprüfungen der angrenzenden Realschule und des Gymnasiums belegt. Anschließend wurden im Juli Probleme mit dem im letzten Jahr (2020) neuverlegten Boden sichtbar, der sich an einigen Stellen wölbte. Aufgrund des Verletzungsrisikos für Sportler und Unsicherheiten bezüglich Reparaturaufwand stand die Halle „auf unbestimmte Zeit nicht zur Verfügung“. Eine sichere Zusage für eine Öffnung der Halle zum Schulbeginn gab es entgegen anderslautender Berichterstattung nicht. In der Tat war die Halle erst ab der zweiten Oktoberwoche betretbar.
In der Zwischenzeit war glücklicherweise ein Training in einer Alternativhalle möglich. Die ständigen Wechsel der Trainingszeiten und Auflagen haben eine adäquate Saisonvorbereitung leider nicht möglich gemacht. Trotz der Schwierigkeiten konnten die Ringer heuer drei Teilnehmer für die Deutschen Meisterschaften stellen. Dabei errang Mikael Golling einen hervorragenden 3. Platz.
Im August drängten sich die unmittelbaren organisatorischen Saisonvorbereitungen auf. Üblicherweise hätte zu diesem Zeitpunkt sich das Saisonheft bereits im Druck befinden müssen. Durch kurzfristige Verschiebungen in der Liga hätte Aichach zudem einen Heimkampf an einem Tag ausrichten sollen, wo die Halle bereits anderweitig gebucht war. Es war zu dem Zeitpunkt absehbar, dass sich die Inzidenz im Herbst weiter nach oben entwickelt und wie schon 2020 Kontaktsportarten mitunter als erstes von Konsequenzen betroffen sind. Die Änderungen der 14. BayIfSMV hin zu einer Krankenhausampel ermöglichte theoretisch bisher zwar einen regulären Ligenbetrieb unter 3G, hätte aber auch seit dieser Woche mit den 2G-Auflagen einschneidende Schwierigkeiten verursacht. Weitere Einschränkungen sind zudem nicht ausgeschlossen – bis hin zu einer Einstellung des gesamten Sportbetriebs auf Landesebene.
Zusätzliche Bedenken gab es wegen der Zuschauersituation. Personalisierte Karten mit Mindestabstand und Teststatuskontrolle, zudem ohne Verkauf von Essen & Getränken, hätten selbst in der Vierfachhalle eine zusätzliche Herausforderung für Sportler, Ehrenamtliche und Verantwortliche bedeutet. In der Alternativhalle wäre dieses Szenario aufgrund fehlenden Raumes für Abstand schlichtweg unmöglich gewesen.
Kurzum gab es nicht ausreichend Planungssicherheit sowohl für die Halle als auch für die Corona-Auflagen und führten letztendlich zum Rückzug aus der Saison.
Jetzt, da das Training wieder regelmäßig am Dienstag und Freitag ab 18:00 (Jugend) und 19.30 (Männer) Uhr stattfinden kann, wird an der Rückkehr der Ringer gefeilt. Realistischerweise sind weitreichende Lockerungen für den Sportbetrieb nötig um Turniere und Einzelmeisterschaften im Frühjahr 2022 zuverlässig ins Visier nehmen zu können.
Hierbei steht zunächst der verletzungsfreie Einstieg im Fokus um die Kondition auf ein Level zu bringen, dass die Gesundheit und Beweglichkeit langfristig fördert. Zudem wurde das Trainingskonzept überarbeitet um die Technikerarbeitung stärker in den Vordergrund zu stellen. Diese sollen die Grundlage für eine erfolgreiche Rückkehr in den Ligenbetrieb 2022 bilden.