Mit einer gehörigen Portion Nervosität und Respekt fuhren die Aichacherinnen am Samstag zum
siebtplatzierten TSV Göggingen. Mit Vildan Acar, Iva Vlahinic, Lina Schrempel und Anna
Mahl meldeten sich am Samstag gleich vier Stammspielerinnen für das Duell in Augsburg
ab. Somit holte Co-Trainer Thomas Wonnenberg, der den im Urlaub befindlichen Martin
Fischer vertrat, vier Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft als Verstärkung dazu. In
Summe also alles andere als gute Voraussetzungen gegen einen Gegner, der bis dato kein
Spiel, auch gegen die Top-Mannschaften der Liga, mit mehr als fünf Toren verloren hatte.
Die ungewohnte Zusammensetzung, in der die Außenspielerinnen Marleen Bscheider und
Lena Rappel teilweise im Rückraum agieren mussten, und die Nervosität prägten dann
letztendlich den Verlauf der ersten Spielhälfte. Fehler im Angriff und die nur begrenzt
wirksame Manndeckung gegen Teresa Walter, eine der besten Torschützinnen der Liga,
sorgten für ein stetiges hin und her auf der Anzeigentafel. So vermochte sich keine der
beiden Mannschaften abzusetzen, jedoch kamen die Aichacherinnen nach Umstellung auf
eine normale Deckungsvariante ab Mitte der ersten Halbzeit besser ins Spiel, so dass man
aus Aichacher Sicht beim Stand von 9:9 in der 20. Spielminute nach zwischenzeitlichem
Drei-Tore-Rückstand erstmals ausgleichen konnte. Mit 12:12 ging man in die Pause.
Thomas Wonnenberg, der sich als Verstärkung die verletzte Johanna Fackler mit auf die
Trainerbank holte, trichterte seinen Spielerinnen ein, in der Abwehr geduldig zu bleiben
und weiterhin konsequent zu agieren. Im Angriff forderten die beiden Trainer, da
hinzugehen, wo es wehtut. Nur so würde man zum Erfolg kommen.
Gesagt, getan: durch eine hoch konzentrierte und absolut disziplinierte Abwehrleistung auf
allen Positionen zwang man die Augsburgerinnen fortan zu Fehlern und Torabschlüssen
aus schwierigen Positionen, die dann eine sichere Beute für die in der zweiten Halbzeit
hervorragend aufgelegte Silke Arnold waren. Nur sage und schreibe drei Wurfversuche
konnten die Fuggerstädterinnen in der zweiten Spielhälfte im Tor unterbringen. Sehr
positiv fiel dabei auf, dass sich auch die Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft nahtlos
in das Geschehen einfügten und eine starke Leistung boten. So schafften es die Gäste, sich
bis zur 50 Spielminute beim Stand von 19:14 auf fünf Tore abzusetzen. Für die Tore in
dieser Phase sorgte vor allem Tini Wonnenberg, die sieben ihrer acht Treffer in der zweiten
Spielhälfte erzielte. Mit einem 4:1-Tore-Lauf in den letzten beiden Spielminuten stellte der
Tabellenzweite letztlich den Endstand von 23:15 her.
Hochzufrieden und erleichtert lobte das Trainergespann nach Abpfiff seine Mannschaft für
die hervorragende Abwehrleistung und die Moral, die die Paarstädterinnen nach dem
Pausentee zeigten. Das Fazit aus diesem Spiel war ganz klar: in der Abwehr gewinnt man
Spiele. Zum Jahresfinale geht es am nächsten Wochenende im ersten Spiel der Rückrunde
zum TSV Wertingen.
Für den TSV Aichach spielten: Silke Arnold (TW), Marleen Bscheider (2), Lena Rappel (4), Lara Leis (5), Tini Wonnenberg(8/3),
Iris Kronthaler (3), Anna Euba, Sevde Seker, Annika Weise (1), Annabel Weiß