Die Vorfreude auf dieses Spitzenspiel war groß im Aichacher Lager. Wie schon im letzten Heimspiel drei Wochen zuvor gegen den TSV Gundelfingen, war mit Haunstetten 3 der nächste Landesligaabsteiger und direkte Konkurrent um die Tabellenspitze zu Gast in Aichach. Deshalb war für das Team von Martin Fischer und Thomas Wonnenberg von Beginn an klar, dass ihnen in den kommenden 60 Minuten nichts geschenkt wird. Dementsprechend motiviert starteten die Gastgeberinnen. Von Anfang an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Aichach legte bis zum 6:6 in der 13. Minute vor und Haunstetten zog nach. Dann wechselte die Führung. Nun legten die Gäste vor und die Paarstädterinnen zogen nach, wobei es den Gegnerinnen immer wieder gelang, Unstimmigkeiten in der Aichacher Defensive besser zu nutzen und sich zwischenzeitlich mit drei Toren (9:12 und 10:13) abzusetzen. Doch die Heimischen ließen sich nicht abschütteln. So wurden beim Stand von 12:14 die Seiten gewechselt.
Martin Fischer stellte seine Mädels in der Halbzeit gut auf die nächsten 30 Minuten ein. Vor allem die Abstimmungsprobleme in der Defensive wurden in der Pause aufgearbeitet. Das Ergebnis war eine konzentrierte, engagierte und effektive Abwehrarbeit im zweiten Spielabschnitt mit einer Vildan Acar im Aichacher Tor, die sich in Topform präsentierte und somit ein wichtiger Baustein für den Sieg war. Vor allem nach Wiederanpfiff zeigten sich die Gastgeberinnen von ihrer besten Seite. Innerhalb von gut acht Minuten drehten sie die Partie und machten aus einem zwei Tore Rückstand eine 19:16 Führung. Mit einer Auszeit konnte der Gästetrainer den Aichacher Lauf aber bremsen und die TSV Damen mussten den schnellen Anschlusstreffer zum 19:18 hinnehmen. Von da an verlief die Partie wieder etwas ausgeglichener, mit leichten Vorteilen für die Gastgeberinnen. In der Defensive kämpfte die gesamte Mannschaft um jeden Ball. Im Angriff war es in der ersten Hälfte Anna Mahl die sich immer wieder erfolgreich durchsetzen konnte und im zweiten Durchgang erwies sich ihre Schwester Lina als sehr treffsicher. Iris Kronthaler stellte die Gegnerinnen am Kreis immer wieder vor Probleme. So blieben die Aichacherinnen bis zehn Minuten vor Spielende stets in Führung, teilweise mit drei Toren (23:20 und 24:21). Doch Haunstetten gab sich nicht geschlagen und kehrte eindrucksvoll zurück. Mit drei Treffern in Folge gelang den Gästen der Ausgleich und die Begegnung war sieben Minuten vor Schluss wieder völlig offen. Fast vier Minuten, das ist im Handball eine lange Zeit, fiel auf beiden Seiten kein Tor. Haunstetten hatte sogar die Chance durch einen Strafwurf in Führung zu gehen, vergab diese aber. Auf Aichacher Seite traf dagegen Lena Rappel zum 25:24, was der Gegner aber postwendend wieder egalisierte. Im Angriff darauf traf Lina Mahl zum vielumjubelten 26:25. Die restlichen 100 Sekunden hielt die Aichacher Defensive stand, ließ keinen Treffer der Gäste mehr zu und konnte so am Ende einen glücklichen 26:25 Erfolg feiern. Durchaus erwähnenswert ist, dass die Partie von nur einem Schiedsrichter geleitet wurde, der aber insgesamt nur zwei Zeitstrafen aussprechen musste, da beide Teams absolut fair agierten.
Somit entschieden die TSV Damen das zweite Spitzenspiel mit nur einem Tor Vorsprung für sich und stehen als alleiniger Tabellenführer der BOL fest. Doch schon kommenden Sonntag erwartet die Aichacherinnen die nächste schwere Aufgabe. Sie sind zu Gast bei der TSG Augsburg, die mit 10:2 Punkten an ihren Fersen hängt.
Für Aichach spielten: Vildan Acar (TW), Nadja Ammalou (TW), Iris Kronthaler (6/2), Tini Wonnenberg (1), Lina Schrempel, Iva Vlahinic (4), Anna Mahl (6), Lina Mahl (5), Lara Leis, Marie Holzapfel, Lena Rappel (1), Anna Euba, Marleen Bscheider (3)